Sonntag, 2. Januar 2011

Vorsatztäter

Wenn man seine Vorsätze öffentlich macht, kann man eigentlich gar nicht anders, als sich einigermaßen daran zu halten. So zumindest die Theorie. Also, wohlan!


I. Mehr Sport

Mit diesem Vorsatz ist der aktive, tätige Aspekt gemeint. Dass ich 2011 zu wenig passiven Sportkonsum vornehmen werde, erscheint unwahrscheinlich. Dafür wird wohl schon das erstaunlicher Weise wieder erweckte Interesse für die Formel-1 sorgen (seit Prüller weg ist, geht es aufwärts -kein regelmäßiges Wegdämmern vor dem TV-Gerät mehr). Außerdem steht auch noch eine Handball-WM mit österreichischer Beteiligung an und der Fußball sowie das Eishockey liefern ohnehin jedes Jahr genug Stoff. Aber Bewegungsmangel, das ist ein (ernstes) Thema. Zuerst sitzt man den ganzen Tag in der Arbeit am Bildschirm und dann ist man zuhause und tut Selbiges. Meine Versuche, mich wieder regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, sind in den letzten Jahren leider gescheitert. 2009 zwickte auf einmal das Knie und 2010 war das Knie zwar okay, aber ich kam aus diversen anderen Gründen, über die ich nur mutmaßen kann (Wetter? drei Wochen Aufenthalt in den USA?), nicht in die Gänge. Dieses Jahr soll, ja muss das anders werden. Ergänzend zum regelmäßigen Laufen darf ein bisschen mit der Wii gefuchtelt werden (da kommt man auch ins Schwitzen, wenn man will). Und vielleicht schaffen es C. und ich endlich einmal, uns zu der einen oder anderen Partie Tennis zusammen zu raufen. Mal sehen.

II. Ordnung schaffen

Ich war ja eigentlich immer ein Verfechter des Prinzips des kreativen Chaos. Mein Ordnungsprinzip bestand bislang grundsätzlich darin, Dinge aufeinander zu stapeln und mir in etwa einzuprägen, wo sie sich befinden müssen. Gleichzeitig mag ich aber Listen und Rankings (habt ihr vielleicht schon bemerkt), vielleicht ist das ja ein Versuch, dies innerlich zu kompensieren. Wie dem auch sei, der status quo lässt sich auf Dauer nicht mehr frustfrei aufrecht erhalten. Im Laufe des Lebens nehmen die Aufgaben zu (Arbeit, Verein, privat..) und das alte Ordnungsprinzip hält dem einfach nicht stand. Irgendwann möchte man eben doch rasch und sicher nach einem wichtigen Dokument greifen können. Außerdem gibt es mittlerweile Menschen, die mit einem zusammen arbeiten (müssen), sei es jetzt im Erwerbsleben oder im gemeinsamen Haushalt. Und denen ist das gänzlich subjektive "Ordnung durch Chaos"-Prinzip naturgemäß nicht vermittelbar. Mal sehen.

III. Bewusster Netzkonsum

Da sitzt man vor dem Computer und hat die ganze weite Internetz-Welt in der Hand. Und was tut man? Man klickt permanent auf irgend welche Aktualisierungen in sozialen Netzwerken, in denen sowieso kaum Relevantes passiert, und schaut nach, ob E-Mails gekommen sind, obwohl man das sowieso früh genug erfährt. Auf diese Art und Weise vergeht viel freie Zeit, ohne dass man nachher das Gefühl hat, etwas Sinn stiftendes getan zu haben. Dem kann durch eine bewusstere Nutzung des Internetz entgegen gewirkt werden. Ah ja, und das Kastl komplett abschalten und vielleicht zu einem Buch greifen, könnte man auch öfter (dafür ist dann auch der Planet dankbar). Mal sehen.

IV. Zum Telefon greifen

Wer mit mir befreundet oder anverwandt ist, weiß vermutlich, dass ich eher selten anrufe oder auch nur ein Mail schreibe, um mich nach dem Befinden zu erkundigen. Ich überlasse tendenziell eher anderen die Initiative. Das ist tendenziell etwas unfair und ich möchte das ändern. Vielleicht lässt sich ja ein wöchentlicher Jour Fixe einrichten, zu dem ich immer irgend jemanden anrufe? Mal sehen.

V. Ins Kino

Meine Kinobesuchsstatistik: 2010: 14 Besuche, 2009: 19, 2008:19, 2007: keine Daten, 2006: 26 Mal. Die Tendenz: stark sinkend. Sollte geändert werden. Mal sehen.


Vielleicht lege ich ja am Ende des Jahres Rechenschaft ab, was aus meinen Vorsätzen geworden ist. Mal sehen.

10 Kommentare:

Florian hat gesagt…

Mein einziger Vorsatz für 2011 ist, auszuprobieren, ob das Prinzip Nackter Mann, gesehen in der Serie "How I Met Your Mother", wirklich funktioniert.

Ein Winzer hat gesagt…

Ist das jetzt eine versteckte Warnung an deine Mitmenschen, sich in diesem Jahr nicht alleine mit dir zum Essen zu verabreden??!

Jedenfalls bewundere ich deinen Mut und bin gespannt auf die Ergebnisse deiner empirischen Untersuchung..Du weißt ja, dass es angeblich in 33,3% der Fälle schief läuft?!

Sarah hat gesagt…

Der beste Mann der Welt schreibt zwei Sätze mit insgesamt drei Fragezeichen und zwei Rufzeichen?
Und er verbietet mir, mit Männern essen zu gehen, die so interessante Dinge vorhaben, dabei wollt ich doch nur die 33,3% vorwegnehmen, damit Florian bei den restlichen Versuchen bessere Chancen hat.

Tja.. so kann man sich in Menschen irren.

hmmm...

Florian hat gesagt…

Ich bin enttäuscht. Dabei hat Martin doch immer groß getönt, dass er damals im Gründberg Heim gelernt hat, dass alles geteilt werden muss!

Ein Winzer hat gesagt…

Das einzige, was wir im Gründbergheim geteilt haben, waren dreckige Kochplatten und manchmal Pedis Künste als Computerheiler.

Florian hat gesagt…

Schade. Ich dachte, du wolltest auch die Erfahrung teilen, nackt von Sarah gedemütigt und zurückgewiesen zu werden.

Ein Winzer hat gesagt…

Jetzt ist wenigstens ein für alle Mal bewiesen, dass hier nicht so ohne weiteres Kommentare zensiert werden. Danke dafür.

Sarah hat gesagt…

ja! Und ich hätt vielleicht Fotos gemacht! Dann hätten wir alle lange Zeit noch was davon.

Und ich bin schon ein oder zwei Mal zensiert worden! Ich weiß zwar nicht mehr, warum und wo und was zensiert wurde, aber es wurde zensiert!

Florian hat gesagt…

Wie kommst du auf die Idee, bei diesem harmlosen Plausch überhaupt nur an Zensur zu denken?

Schließlich hab ich noch nicht einmal die Story ausgepackt, als ich damals mit Dieter Chmelar eine von den Rounder Girls geteilt habe.

Ein Winzer hat gesagt…

Das ist unproblematisch. Die Geschichte hat eh schon jeder gehört, der den Dieter kennt..

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